Tuesday 2¢: Abkürzungen zerstören unsere Unternehmen

Diese Woche greift Ian Truscott wieder ein Thema auf, das ihm sehr am Herzen liegt - die negativen Auswirkungen von Abkürzungen in unserer Branche.

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Ian Truscott23. Januar 2018
  • Content Management

Willkommen bei Tuesday 2¢. Es ist Dienstag - das Wochenende nur noch eine vage Erinnerung - und es ist an der Zeit, in unserem Blog etwas Dampf abzulassen und unsere bescheidene Meinung über ein aktuelles Thema der Branche kundzutun. Diese Woche greift Ian Truscott wieder ein Thema auf, das ihm sehr am Herzen liegt - die negativen Auswirkungen von Abkürzungen in unserer Branche.


Ich arbeite wirklich gerne mit guten Branchenanalysten, ich habe selbst einmal eine Zeit lang als ein solcher gearbeitet, ich war also ein Branchenanalyst (was den guten Teil angeht, bin ich mir nicht sicher). Nach ein paar Gesprächen in dieser Woche ist meine Frustration, was die Besessenheit dieser Branche in Bezug auf Abkürzungen im Bereich Content Management und Silos angeht, jedoch wieder aufgetaucht.

Ehrlich gesagt ist dieses Modell überholt.

Früher waren fachmännische Lösungen nötig, um digitale Daten zu verwalten, um mit großen Dateien umzugehen, um Voransichten zu zeigen und Formatvarianten zu verwalten (etc. etc.).

Früher war eine fachmännische Lösung nötig, um Metadaten und die Beziehungen zwischen Content-Elementen zu verwalten, die für Produkte, deren Teile, Stücke, Preise und Bezeichnungen (etc.) erforderlich waren.

Früher war die Veröffentlichung im Internet oder in Printmedien eine fachspezifische Tätigkeit.

Aber vor allem haben Verbraucher sich früher nicht gewünscht, Videos, die für sie als Teil ihres E-Commerce-Erlebnisses personalisiert waren, auf ihren Mobiltelefonen oder tatsächlich eine jegliche Anzahl von sonstigen, Anwendungsfälle durchkreuzenden Silos, die die Bereitstellung eines zeitgenössischen Kundenerlebnisses ausmachen, zu sehen.

Um diese Verbrauchererwartungen zu erfüllen, kann es sich das Werkzeug bereitstellende Content Management nicht mehr leisten, ein Spezialist zu sein, und diese kurze, willkürlich zusammengestellte Liste mit Anforderungen aus den „alten Zeiten“ ist heute ein „Tischeinsatz“ für jede Content-Lösung.

Ob man die Lösung nun WCM, PIM, DAM oder sogar DXP (Digital Experience Platform) nennt, das Problem, das gelöst werden muss, liegt immer noch in der Verwaltung der digitalen Daten und der Metadaten, die sie beschreiben, und dann in deren Veröffentlichung, in welcher Form auch immer. Man streue etwas Workflow und Führung darüber und hat sodann die Struktur eines jeden Content Management Systems.

„Die Struktur?“ fragen Sie nun vielleicht, „aber der Teufel steckt sicherlich im Detail, oder?“ Zweifellos ist es eine Sache, die Fähigkeit zu haben, ein Bild zu verwalten, und eine ganz andere, digitale Daten wirklich zu verwalten. Es geht um geistige Eigentumsrechte, die Nutzungsrechte, große Videos, Formatvarianten und vieles mehr.

Und Sie haben vollkommen Recht. Aber mein Argument ist, dass heutzutage das Ausgangsniveau der geschäftlichen Anforderungen an jegliche Content-Lösung an dem Punkt angelangt ist, an dem die Fälle, für die eine fachmännische Lösung erforderlich ist, verschwinden, und diese Bedürfnisse nun alltäglich sind.

Unabhängig von der Abkürzung, die Ihre Lösung beschreibt:

Wenn Sie auf Ihrer Webseite ein Bild veröffentlichen, dann sollten Sie sichergestellt haben, dass Sie über die Rechte verfügen, dieses zu nutzen.

Wenn Sie personalisierten Content veröffentlichen, dann haben Sie Bedarf an Metadaten, der einst als fortschrittlich galt.

Wenn Sie Produktinhalte verwalten, dann müssen Sie diese auf verschiedenen Kanälen veröffentlichen.

Wenn Sie ein Produkt auf Ihre Webseite stellen, dann werden Sie mehr Informationen als nur Marketingmaterialien veröffentlichen müssen…

…und so weiter und so fort. Die alten Welten wachsen zusammen.

Aber spielt das eine Rolle?

Wenn wir weiterhin in Silos denken, diese Konvergenz von unternehmerischen Anforderungen ignorieren und weiterhin Lösungsarchitekturen mit verschiedenen Tools für jede noch so kleine Spezialisierung erstellen, dann überkaufen wir, da wir überlappende Ressourcen kaufen.

Dieses „Frankenstack”funktioniert, wenn Unternehmen dann nicht nur überkaufen und diese engen Silos füllen, sondern wiederum auch für Integration bezahlen oder, noch schlimmer, diese Systeme in Silos betreiben.

Konvergenz ist nicht nur eine Herausforderung für Analysten, die sich traditionell um ein relativ begrenztes Feld von „Fachkompetenz“ herum definiert und selbst wertgeschätzt haben, sondern auch für die Käufer und Einkaufsabteilungen, die Punktlösungen kaufen müssen. Der heutige Markt für Content Management-Lösungen ist um diese Kennzeichnungen herum strukturiert und jeder von uns, der daran partizipiert, muss diese Konvergenz erkennen und dieses Modell ändern.

Es ist an der Zeit weiterzugehen, bevor die Abkürzungen unsere Unternehmen zerstören.

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Ian Truscott
Ian Truscott schafft als Marketing-Leader mit Leidenschaft ART (Awareness, Revenue und Trust) für B2B Softwareunternehmen und ist ein Alumnus von censhare. Getrieben von dem Wunsch, eine gleichgesinnte Community zu verbinden und wirklich nützliche Inhalte zu teilen hat er Rockstar CMO gegründet, ein monatliches digitales Magazin, und unterstützt aktuell bei appropingo B2B Unternehmen mit seiner ART.

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