Tuesday 2¢: Wenn Sie Ihren Content lieben, vertrauen Sie ihm und lassen Sie ihn frei

Ich hatte eine Marketing-Offenbarung. Ich bin im Begriff, all die Registrierungstore zu unserem Content zu entfernen und ihn frei zu lassen! Ich denke, wenn Sie möchten, dass wir Sie kontaktieren, dann werden Sie es uns wissen lassen.

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Ian Truscott31. Juli 2018
  • Digital Marketing
  • Content Marketing

Wilkommen beiTuesday 2¢.Es ist Dienstag - das Wochenende nur noch eine vage Erinnerung - und es ist an der Zeit, in unserem Blog etwas Dampf abzulassen und unsere bescheidene Meinung über ein aktuelles Thema der Branche kundzutun. Diese Woche fällt die gewohnte Tirade aus, statt dessen teilt Ian Truscott die Liebe für unsere Inhalte und erklärt warum wir beschlossen haben, alle Inhalte frei verfügbar zu machen.

Ich hatte eine Marketing-Offenbarung. Ich bin im Begriff, all die Registrierungstore zu unserem Content zu entfernen und ihn frei zu lassen! Ich denke, wenn Sie möchten, dass wir Sie kontaktieren, dann werden Sie es uns wissen lassen.

Okay, diese Offenbarung kam jetzt nicht von heute auf morgen. Ich muss das in gewisser Weise auch dem Gespräch mit einer unserer Agenturen zuschreiben, durch das sie inspiriert wurde, den Tests mit unseren Daten (was ironisch erscheinen mag, wenn man den weiteren Verlauf dieses Beitrags sieht) und wie sie stromaufwärts zur modernen Methodik des digitalen Marketings schwamm. Meine Vernunft sagt mir jedoch, dass:

  • wenn Sie nicht von uns kontaktiert werden möchten, aber ein wenig an uns interessiert sind und widerwillig ein Formular ausfüllen, Sie uns als Belästigung empfinden werden
  • wenn Sie bereits in Kontakt mit uns stehen und Sie ein wenig Recherche betreiben und Sie wegen uns ein Formular ausfüllen müssen, Sie uns als Belästigung empfinden werden
  • wenn Sie kein Interesse an uns haben, Ihnen aber unser Content gefällt, Sie ihn vielleicht mit jemandem teilen werden, der Interesse an uns hat, Sie uns dennoch als Belästigung empfinden, uns ignorieren oder sich aus unserer Liste austragen werdene
  • wenn wir Glück haben, Sie den Content entweder mit einem Kollegen oder auf einem sozialen Netzwerk geteilt haben und uns einfach mehr Menschen als eine Belästigung empfinden werden
  • wenn Sie glauben, dass wir Ihr Netzwerk belästigen werden, indem wir im Austausch für einen Content, der Ihnen gefällt, nach Ihren Daten fragen, Sie unseren Content dann vermutlich ohnehin nicht mehr teilen werden
  • wenn Sie mit uns in Kontakt stehen, unsere E-Mails abonnieren oder unser Produkt sehen möchten, es dafür dann immer noch genügend Möglichkeiten zu Ihren Bedingungen geben wird, ohne dass Sie uns als eine Belästigung empfinden müssen

Es geht um Liebe und Vertrauen. Damit das funktionieren kann, muss ich unsere Zielgruppe genug lieben, um sie nicht zu belästigen, und darauf vertrauen, dass die Menschen, die sich für uns interessieren, uns bitten werden, sie zu kontaktieren oder ihnen eine Demo zu schicken, darauf, dass sie unsere Newsletter abonnieren werden oder positiv auf den Unmengen von Kanälen, die wir heute haben, reagieren werden.

Bei uns geht es nicht um das Geschäft des Abonnierens. Ich sollte uns nicht nach der Zahl an Kontakten oder Abonnenten bewerten. Unser Unternehmen wird nicht durch Werbung finanziert, also muss ich mir auch keine Sorgen um Web-Hits machen. In unserem Unternehmen geht es darum, Menschen zu finden, die ein Problem haben, das wir lösen können, und darum, ihnen zu zeigen, dass wir das können, und dann ihre Erwartungen zu erfüllen.

(Der Artikel über meine Auffassung, was die minimal lebensfähige Zielgruppe betrifft, der vor einigen Wochen erschienen ist).

Natürlich sind nun einige der Menschen mit einem Problem, das wir lösen können, Kunden geworden, denn sie haben sich für ein Whitepaper registriert, unsere Daten belegen das. Aber ich werde darauf vertrauen müssen, dass diese Menschen, offen gesagt eine Minderheit, uns so oder so kontaktiert hätten.

Weit mehr Menschen werden Kunden, Partner und Freunde, nachdem sie uns kontaktiert oder um eine Demo gebeten haben.

Das Marketing hat sich in den letzten 20 Jahren weiterentwickelt. Das alte Sprichwort „Ich weiß, die Hälfte meiner Ausgaben für Werbung ist hinausgeworfenes Geld, ich weiß nur nicht, welche Hälfte“ ist ein Klischee - wir lassen uns von Daten steuern und nun ist es viel wahrscheinlicher, dass wir hören: „Was man nicht messen kann, gibt es nicht“. Wir messen unsere Leistung also anhand des Trichters bis zum geht nicht mehr – aber müssen wir das?

Und können wir das überhaupt noch?

Die DSGVO hat das ein wenig verändert. Viele Menschen haben sich entschieden, Cookies nicht zu akzeptieren. Wir haben einige Daten verloren. Wenn sie unsere Webseiten besuchen, wird nun die höchste Trichtermetrik eingesetzt. Wenn Ihr Analytics-Cookie nicht akzeptiert wurde, dann haben Sie eine Zielgruppe, von der Sie noch nicht einmal wissen, dass sie da ist. Und wenn die Menschen keine Cookies akzeptieren, dann wird die ganze Sache mit den Formularen sogar noch ärgerlicher.

Und es ist ja nicht nur die DSGVO. E-Mail-Clients filtern nun nicht nur Spam, sondern die nicht dringenden Sachen, wie Ihre Marketing-E-Mail. Verbraucher kuratieren also zunehmend den Content, den sie konsumieren - das Gleichgewicht dieser Verbraucher-/Marketer-Beziehung hat sich verändert.

Vielleicht ist es also an der Zeit zu akzeptieren, dass Sie 50% Ihrer Zielgruppe nicht kennen, damit zufrieden zu sein und anzuerkennen, dass die Macht darin liegt, dass sie Sie kontaktieren.

Vielleicht ist es an der Zeit, Content zu erstellen, der darauf abzielt, zu informieren und zu unterstützen, und nicht darauf, nur Daten zu sammeln.

Und vielleicht ist es an der Zeit, sich nicht so sehr darauf zu stürzen, die Rendite der Investition in das Content Marketing anhand von eitlen Metriken zu messen, sondern sich wirklich in diese Menschen hineinzuversetzen, die ein auf Gegenseitigkeit beruhendes Interesse daran haben, ihr Problem zu lösen.

Ich hoffe, es ist Zeit für Liebe und Vertrauen, also mache ich es!!

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Ian Truscott
Ian Truscott schafft als Marketing-Leader mit Leidenschaft ART (Awareness, Revenue und Trust) für B2B Softwareunternehmen und ist ein Alumnus von censhare. Getrieben von dem Wunsch, eine gleichgesinnte Community zu verbinden und wirklich nützliche Inhalte zu teilen hat er Rockstar CMO gegründet, ein monatliches digitales Magazin, und unterstützt aktuell bei appropingo B2B Unternehmen mit seiner ART.

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